Informationen
Was ist solidarische Landwirtschaft?
Das Konzept der solidarischen Landwirtschaft („Solawi“) findet man in unterschiedlichen Ausprägungen. Für uns bedeutet solidarische Landwirtschaft, dass wir als Verein mit seinen Mitgliedern gemeinschaftlich einen Acker bewirtschaften. Wir übernehmen alle anstehenden Aufgaben selbst, wobei jedes Mitglied sich im Rahmen seiner Möglichkeiten einbringt. Wir helfen uns gegenseitig und tauschen unsere Erfahrungen aus. Der Fokus liegt nicht auf marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten, sondern der Gemeinschaft und einem nachhaltigen, ökologischen Anbau.
Wie seid ihr organisiert?
Wir sind ein eingetragener gemeinnütziger Verein. Alle Mitglieder übernehmen gemeinsam Verantwortung und Aufgaben. So sind jedem Beet „Beetpaten“ zugeordnet, die sich um den Anbau, die Pflege und die Ernte kümmern. Projekte neben der reinen Ernte (z.B. die Organisation des Kartoffelfestes, das Bauen von Rankhilfen, Anbauplanung etc.) werden von Arbeitsgruppen erledigt. Jedes Mitglied leistet entsprechend dem von ihm bezogenen Ernteanteil Arbeitsstunden auf dem Acker.
Der Vorstand des Vereins wird für zwei Jahre gewählt. In regelmäßigen Mitgliedertreffen informiert der Vorstand über aktuelle Themen und es werden gemeinsam anstehende Entscheidungen getroffen. Alle Arbeiten erfolgen ehrenamtlich.
Was und wie baut ihr an?
Wir arbeiten nach den Grundsätzen ökologischer Landwirtschaft und verzichten auf den Einsatz von Pestiziden oder künstlichen Düngemitteln. Unser Ziel ist die natürliche Bodenverbesserung durch Kompostierung. Durch gezielte Vor- und Nachsaat wollen wir die Bodenbeschaffenheit des Ackers langfristig verbessern und hier vor allem Humus aufzubauen. Wir verfügen über einen Folientunnel zum Anbau empfindlicher Sorten. Das Gemüse und die jeweiligen Sorten werden jedes Ackerjahr neu geplant und an die Wünsche der Vereinsmitglieder angepasst. Hierfür wird ein Ackerplan erstellt, welcher die Fruchtfolge und Mischkultur berücksichtigt. Aktuell bauen wir über 25 Gemüsesorten an. Die Vielfalt reicht von Kartoffeln über Salate, Lauch, Kürbisse und Kohl, bis zu Gurken, Tomaten und Bohnen. Freie Fläche auf dem Acker nutzen wir um Blühstreifen anzulegen.
Was ist ein Ernteanteil?
Wir planen die Menge des angebauten Gemüses anhand der Ernteanteile der Vereinsmitglieder. Ein Ernteanteil soll in den Erntemonaten in etwa den Gemüsebedarf von zwei Erwachsenen Personen decken. Es besteht auch die Möglichkeit, sich einen Ernteanteil zu teilen oder zwei Ernteanteile abzunehmen. Die monatlichen Kosten und die zu leistenden Arbeitsstunden richten sich nach der Größe des gewählten Ernteanteils.
Das gesamte Gemüse wird in der Erntezeit Samstagvormittags in Erntekisten aufgeteilt und auf dem Acker zur Abholung bereitgestellt. Das Ergebnis der Ernte variiert von Jahr zu Jahr und Monat zu Monat und kann nicht garantiert werden. Wir sind hier abhängig von der Witterung, Pflanzenkrankheiten, Schädlingen und dem Wohlbefinden der Pflanzen. Geerntet wird, was reif ist, der Inhalt der Erntekiste variiert also von Woche zu Woche. Sorten die nicht gut funktionieren, werden im folgenden Ackerjahr durch Alternativen ersetzt.
Wo befindet sich euer Acker?
Wir haben einen 5000m2 großen Acker in der Bolsehler Straße in Schneeren gepachtet. Dort verfügen wir über Abstellmöglichkeiten, Brunnenwasser für die Bewässerung als auch bei Bedarf über elektrischen Strom.
Wie kann ich mitmachen?
Bis Ende Januar jeden Jahres nehmen wir neue Mitglieder für das nächste Ackerjahr, welches im März startet, auf. Mitmachen kann jeder, es sind keine besonderen Kenntnisse im Gärtnern erforderlich. Wenn ihr uns kennen lernen möchtet, nehmt gerne Kontakt mit uns auf. Wir beantworten gerne eure Fragen oder vereinbaren einen Termin auf dem Acker. Wenn ihr Mitglied werden wollt, füllt einfach unsern Mitgliedsantrag aus und schickt uns diesen per Email zu.
Wie hoch sind die Kosten?
Jeder Mitgliedshaushalt entrichtet eine einmalige Aufnahmegebühr in den Verein von 100 €.
Die Kosten für einen Ernteanteil belaufen sich aktuell auf 20€ pro Monat. Die monatliche Gebühr wird von März bis Februar gezahlt und beträgt somit für das ganze Jahr 240€ pro Ernteanteil. Wer sich einen Ernteanteil teilt, teilt sich auch die monatlichen Kosten, wer zwei Ernteanteile abnimmt zahlt das Doppelte usw.
Wie viele Arbeitsstunden muss ich leisten?
Da wir keine fest angestellten Gärtner haben, werden alle anfallenden Arbeiten von den Mitgliedern erledigt. Wir sind hier auf eure Mithilfe angewiesen – es ist aber auch das gemeinsame Arbeiten an Projekten, welche den Spaß einer Vereinsmitgliedschaft ausmachen. Entsprechend der Größe des bezogenen Ernteanteils gilt ein Richtwert von 2 Stunden pro Woche je Ernteanteil.
Die Beetpaten organisieren ihren Einsatz auf dem Acker selbstständig. Fix ist für jedes Beet das Bereitstellen der Ernte am Samstagvormittag bis 9 Uhr, so dass diese zur Abholung in Kisten verpackt werden kann. Im Anschluss stehen wir meist je nach Lust und Laune noch beisammen und tauschen uns aus. Hauptverantwortlich für das Aufteilen der Ernte am Samstag zeichnet rotierend immer eine andere Beetpatenschaft.
Neben der eigentlichen Arbeit auf dem Acker gibt es noch zahlreiche weitere Möglichkeiten, sich zu engagieren. So gibt es z.B. für die alljährliche Planung ein „Anbauteam“, die Mitgliedschaft im Vorstand, diverse Arbeitsgruppen für Sonderprojekte (Bau von Rankhilfen oder Unterständen, Öffentlichkeitsarbeit, Kartoffelernte etc.).
Welche gemeinschaftlichen Zusammenkünfte gibt es?
Während der Saison ist jeden Samstagvormittag reger Betrieb auf dem Acker. Neben der Arbeit gibt es auch immer die Möglichkeit, sich mit den anderen Vereinsmitgliedern auszutauschen. Daneben finden regelmäßig Mitgliederversammlungen statt.
Zur Kartoffelernte findet unser alljährliches Kartoffelerntefest statt. Nach der Ernte sitzen wir bei gutem Essen und Getränken beisammen.
Wir nehmen als Verein am jährlichen Ernteumzug in Schneeren teil, hierfür wird von uns ein Wagen geschmückt und wer Lust hat kann bei dem Ernteumzug auf dem Wagen mitfahren.
Im Januar 2024 haben wir als Verein eine Kohltour geplant. Nach einer gemeinsamen Bossel Tour gibt es Grünkohl satt.